Vom Dschungel ins Wohnzimmer: So pflegst du Frösche als Haustiere

Frösche sind faszinierende Tiere, die mit ihren leuchtenden Farben, interessanten Lauten und besonderen Verhaltensweisen sofort neugierig machen. Vielleicht hast du schon mal darüber nachgedacht, ob man Frösche auch als Haustiere halten kann – und ja, das geht tatsächlich.

Doch Frösche sind keine typischen Kuscheltiere. Sie brauchen ein spezielles Zuhause, das ihren natürlichen Lebensraum nachahmt. Damit sie sich wohlfühlen, ist einiges an Wissen und Vorbereitung nötig.

In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, was du wissen musst, bevor ein Frosch bei dir einzieht. Wir schauen uns an, welche Arten für Anfänger geeignet sind, wie du ein artgerechtes Terrarium einrichtest und worauf du bei Pflege und Ernährung achten solltest. So bist du bestens vorbereitet, wenn du ein kleines Stück Dschungel zu dir nach Hause holen willst.

Frösche als Haustiere: Für wen sind sie geeignet?

Frösche sind spannend zu beobachten, aber nicht für jeden das richtige Haustier. Sie sind eher etwas für Menschen, die gerne still zuschauen, statt aktiv mit ihrem Tier zu spielen oder zu kuscheln. Wenn du Tiere magst, die ungewöhnlich sind, und bereit bist, dich intensiv mit ihrem Lebensraum zu beschäftigen, könnten Frösche gut zu dir passen.

Anders als bei Hunden oder Katzen brauchst du bei Fröschen kein tägliches Gassi-Gehen oder Streicheln. Dafür musst du ihr Zuhause, das Terrarium, gut im Blick behalten: Temperatur, Feuchtigkeit und Sauberkeit spielen eine wichtige Rolle. Auch das Füttern erfordert Aufmerksamkeit, denn Frösche fressen meist lebendige Insekten.

Wenn du keine Berührungsängste hast und Freude daran hast, ein Mini-Biotop zu pflegen, bist du hier richtig. Für Kinder unter 12 Jahren sind Frösche nur bedingt geeignet – vor allem dann, wenn Erwachsene nicht regelmäßig helfen können.

Frösche sind also keine Tiere zum Spielen, sondern zum Staunen. Wenn dich ihre Welt fasziniert, wirst du viel Freude an ihnen haben.

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Artenvielfalt: Diese Froscharten sind für die Heimhaltung beliebt

Verschiedene beliebte Frösche für die Heimhaltung im Überblick

Nicht jeder Frosch eignet sich fürs Wohnzimmer. Manche Arten brauchen spezielle Bedingungen, andere sind deutlich pflegeleichter. Hier bekommst du einen Überblick über beliebte Arten, die sich gut für die Haltung im Terrarium eignen.

Geeignet für Einsteiger:

  • Pacman-Frosch (Ceratophrys)
    Ruhiger Einzelgänger, frisst gern und viel, braucht wenig Platz.
  • Roter Augenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)
    Leuchtend bunt, aber etwas empfindlicher bei der Luftfeuchtigkeit.
  • Moosfrosch (Theloderma corticale)
    Tarnfarbenes Aussehen, liebt ruhige, feuchte Umgebungen.

Für Fortgeschrittene:

  • Pfeilgiftfrösche (Dendrobates)
    Sehr aktiv und hübsch gefärbt, aber mit hohen Ansprüchen an Pflege und Klima.
  • Riesenlaubfrösche (Litoria)
    Brauchen mehr Platz und eine stabile Umgebung.

Wichtig ist, dass du dich vor dem Kauf gut informierst. Die Lebensweise und Ansprüche können sich stark unterscheiden. Kauf niemals spontan, nur weil ein Frosch besonders schön aussieht – sondern immer passend zu deinem Wissen und deiner Ausstattung.

Das perfekte Terrarium: Größe, Ausstattung und Standort

Frösche im tropischen Terrarium mit Pflanzen und Wasserstelle
Terrarium mit tropischem Laubfrosch (inspiriert von Litoria caerulea)

Ein artgerechtes Terrarium ist das A und O für gesunde Frösche. Die Größe hängt von der Art ab, aber als Faustregel gilt: Lieber etwas größer als zu klein. Ein einzelner Pacman-Frosch kommt mit 40×40×40 cm aus, Laubfrösche oder Pfeilgiftfrösche brauchen oft mehr Platz und vor allem Höhe zum Klettern.

Die Einrichtung sollte dem natürlichen Lebensraum entsprechen. Dazu gehören:

  • Bodengrund: Kokoshumus oder Terrarienmoos hält gut die Feuchtigkeit.
  • Verstecke: Rindenstücke, Pflanzen oder Höhlen bieten Rückzugsmöglichkeiten.
  • Wasserstelle: Eine flache Schale mit frischem, entchlortem Wasser ist Pflicht.
  • Pflanzen: Echte tropische Pflanzen sorgen für ein stabiles Mikroklima.

Achte auf eine gute Belüftung, damit kein Schimmel entsteht. Das Terrarium gehört an einen ruhigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, Zugluft oder starke Erschütterungen.

Ein durchdachter Aufbau spart später viel Aufwand bei Pflege und Reinigung – und macht das Beobachten deiner Frösche umso spannender.

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Klima im Mini-Dschungel: Temperatur, Luftfeuchtigkeit & Beleuchtung

Frösche stammen meist aus tropischen Regionen – das musst du in deinem Terrarium nachbilden. Ohne die richtigen Bedingungen können die Tiere schnell krank werden.

Wichtige Klima-Faktoren:

FaktorIdealwert (je nach Art)
Temperaturtagsüber 22–28 °C, nachts etwas kühler
Luftfeuchtigkeit70–90 %
Beleuchtung10–12 Stunden am Tag

Die Temperatur steuerst du am besten mit einem Heizkabel oder Heizmatten. Eine Zeitschaltuhr hilft, den Tag-Nacht-Rhythmus zu simulieren. Für viele Arten reicht normales Licht, aber UV-Licht kann das Pflanzenwachstum fördern und für aktive Arten sinnvoll sein.

Besprühe das Terrarium täglich mit Wasser, am besten mit einer Sprühflasche oder einer automatischen Beregnungsanlage. Achte aber darauf, dass sich keine Staunässe bildet – Frösche mögen es feucht, aber nicht nass.

Ein Hygrometer und Thermometer sind Pflicht. Nur so kannst du sicherstellen, dass das Klima im Mini-Dschungel stabil bleibt.

Ernährung von Fröschen: Was auf dem Speiseplan stehen sollte

Frosch frisst Heimchen im Terrarium

Frösche sind Fleischfresser – genauer gesagt: Insektenfresser. Sie jagen lebendige Beute, die sich bewegt. Das bedeutet: Du musst bereit sein, regelmäßig lebende Futtertiere zu verfüttern.

Typische Futtertiere:

  • Heimchen
  • Grillen
  • Wachsmaden (nur gelegentlich, da sehr fettig)
  • Fliegen
  • Springschwänze (für kleine Arten)

Die Größe der Beute sollte zur Größe des Frosches passen. Eine Faustregel: Nicht größer als der Abstand zwischen den Augen.

Füttere je nach Art alle 1 bis 3 Tage. Jungtiere brauchen häufiger Futter, erwachsene Tiere kommen auch mal zwei Tage ohne aus. Überschüssige Futtertiere solltest du nach 20–30 Minuten entfernen, damit sie die Frösche nicht stressen.

Wichtig: Bestäube das Futter regelmäßig mit einem Vitamin- und Kalziumpräparat, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Leitungswasser sollte vor dem Einsatz entchlort werden – auch bei der Wasserschale.

Hygiene und Reinigung: So bleibt das Terrarium gesund

Ein sauberes Terrarium ist entscheidend für die Gesundheit deiner Frösche. Schon kleine Verunreinigungen können schnell zu Schimmel oder Parasiten führen.

Tägliche Aufgaben:

  • Futterreste und tote Insekten entfernen
  • Wasser in der Schale wechseln
  • Sichtprüfung der Tiere und Umgebung

Wöchentliche Reinigung:

  • Kot und verschmutztes Substrat entfernen
  • Glaswände mit einem feuchten Tuch abwischen
  • Pflanzen prüfen und ggf. zurückschneiden

Monatlich (oder bei Bedarf):

  • Teilweise Bodengrund austauschen
  • Einrichtung mit heißem Wasser abspülen (ohne Chemie)

Verwende keine scharfen Reinigungsmittel – Frösche nehmen viele Stoffe über ihre Haut auf, was sie besonders empfindlich macht. Verwende lieber warmes Wasser und spezielle Terrarien-Reiniger, die für Amphibien geeignet sind.

Ein Hygienekonzept schützt deine Tiere langfristig – und sorgt auch dafür, dass du lange Freude an deinem Mini-Dschungel hast.

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Umgang und Verhalten: So leben Frösche in der Wohnung

Frösche sind keine Streicheltiere. Ihre Haut ist empfindlich und nimmt Schadstoffe auf – auch von deiner Hand. Daher solltest du sie nur anfassen, wenn es unbedingt nötig ist, etwa bei der Reinigung oder im Krankheitsfall. Am besten immer mit sauberen, feuchten Händen oder Einweghandschuhen.

Beobachten statt Anfassen ist bei Fröschen das Motto. Viele Arten sind dämmerungs- oder nachtaktiv. Du wirst sie also vor allem am Abend sehen, wie sie durch das Terrarium klettern, jagen oder rufen.

Jede Art hat ihr eigenes Verhalten:

  • Pacman-Frösche sind ruhig und bewegen sich kaum.
  • Laubfrösche sind gute Kletterer und sehr aktiv.
  • Pfeilgiftfrösche sind tagsüber oft zu sehen und lebhaft.

Mit etwas Geduld lernst du schnell, wie sich dein Frosch verhält, wenn es ihm gut geht – oder wenn etwas nicht stimmt.

Frösche beobachten kann unglaublich entspannend sein – fast wie ein lebendiges Aquarium.

Typische Krankheiten und woran du sie erkennst

Auch Frösche können krank werden. Leider merkt man das oft erst spät, weil sie ihre Schwäche lange verbergen. Umso wichtiger ist es, die häufigsten Anzeichen zu kennen.

Warnsignale:

  • Träge oder apathisches Verhalten
  • Gewichtsverlust trotz Futter
  • Hautveränderungen oder Verletzungen
  • Offene Mäuler oder auffälliges Atmen
  • Schleimhautbeläge, z. B. an den Augen

Häufige Krankheiten:

KrankheitSymptome
Hautinfektionen (Pilz)Graue, schleimige Stellen auf der Haut
ParasitenbefallAppetitlosigkeit, Durchfall
VitaminmangelVerkrümmungen, Koordinationsstörungen
ChytridpilzSehr gefährlich, oft tödlich

Wenn du eines dieser Anzeichen beobachtest, zögere nicht: Suche einen Tierarzt auf, der Erfahrung mit Amphibien hat. Je früher du handelst, desto besser sind die Chancen für deinen kleinen Mitbewohner.

Rechtliches & Tierschutz: Was du vor der Anschaffung wissen musst

Frösche sind Wildtiere – und ihre Haltung ist in Deutschland klar geregelt. Nicht jede Art darf einfach so gehalten werden. Informiere dich deshalb vorher über mögliche Genehmigungen oder Meldepflichten.

Wichtige Punkte:

  • Manche Arten stehen unter Artenschutz (z. B. Pfeilgiftfrösche).
  • Für geschützte Arten brauchst du Herkunftsnachweise.
  • Käufe sollten nur über seriöse Züchter oder Fachhandlungen erfolgen.
  • Wildfänge sind tabu – sie schaden den natürlichen Beständen.

Auch die Haltung selbst muss tierschutzgerecht sein. Das heißt: Du musst die Bedürfnisse des Tieres kennen und erfüllen können. Dazu gehören nicht nur Platz und Klima, sondern auch die richtige Pflege und Versorgung.

In vielen Bundesländern kontrollieren Veterinärämter stichprobenartig die Tierhaltung. Wer sich also gut vorbereitet und alles dokumentiert, ist auf der sicheren Seite – und schützt gleichzeitig die Natur.

Fazit: Frösche halten – lohnend, wenn du weißt, worauf es ankommt

Frösche als Haustiere zu halten, ist ein spannendes Hobby – aber auch eine echte Verantwortung. Sie sind faszinierend zu beobachten, benötigen jedoch ein genau abgestimmtes Umfeld, damit sie sich wohlfühlen. Von der Auswahl der richtigen Art über das Klima im Terrarium bis zur Ernährung: Alles muss aufeinander abgestimmt sein.

Wenn du bereit bist, dich mit den besonderen Bedürfnissen dieser Tiere auseinanderzusetzen, bekommst du dafür ein einzigartiges Stück Natur direkt in dein Wohnzimmer. Frösche sind keine Tiere zum Anfassen, aber sie bieten dir die Möglichkeit, täglich Neues zu entdecken – ruhig, lebendig und voller Charakter.

Mit dem richtigen Wissen, etwas Geduld und Respekt vor dem Tier kannst du vielen Froscharten ein gutes Zuhause bieten. Und vielleicht bringt dir dein Mini-Dschungel ja sogar mehr Entspannung als manch anderes Haustier.

FAQ: Häufige Fragen zur Haltung von Fröschen

Welche Frösche eignen sich für Anfänger?

Pacman-Frösche, Moosfrösche und einige Laubfroscharten sind relativ pflegeleicht und daher gut für Einsteiger geeignet.

Wie groß muss ein Frosch-Terrarium mindestens sein?

Das hängt von der Art ab. Für kleine Arten reichen oft 40×40×40 cm, aktive oder größere Arten brauchen deutlich mehr Platz.

Was fressen Frösche?

Frösche fressen lebende Insekten wie Heimchen, Grillen oder Fliegen. Je nach Art und Größe des Tieres variiert das Futter.

Wie oft muss man Frösche füttern?

Jungtiere brauchen meist täglich Futter, erwachsene Frösche alle 2–3 Tage. Die genaue Frequenz hängt von der Art ab.

Braucht man eine Genehmigung für die Haltung?

Für geschützte Arten kann eine Nachweispflicht oder Meldepflicht bestehen. Informiere dich vor dem Kauf über die rechtlichen Vorgaben.

Kann ich Frösche auch mit anderen Tieren zusammenhalten?

Das ist meist keine gute Idee. Die meisten Frösche sind Einzelgänger oder sehr empfindlich gegenüber Störungen durch andere Tiere.

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