Bartagame sind in der Tat wunderschöne Geschöpfe, es macht Spaß sie zu beobachten. Sie zu halten erfordert aber einiges an Wissen. Dem Thema der Bartagame Haltung und Pflege im Terrarium gehen wir im Folgenden auf den Grund.
Wir haben hier die wichtigsten Tipps für die Haltung von Bartagamen im heimischen Terrarium verständlich zusammengefasst.
Bartagame: Einzelhaltung oder in Gruppen?
Bartagame sind als Einzelgänger völlig zufrieden. Wer jedoch mehrere in einem Terrarium halten möchte, sollte nur ein Männchen und zwei bis drei Weibchen pro Terrarium halten.
Bartagame Haltung als Paarhaltung sollte aber grundsätzlich nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden. Für den Anfänger empfiehlt sich ein einzelnes Tier.
Das Terrarium austatten
Geeignete Terrarien gibt es in jedem Heimtierbedarf. Die Mitarbeiter sind in der Regel auch gut geschult und helfen in Sachen Bartagame Haltung gerne weiter. Die Größe des Terrariums spielt bei der Aufzucht eine wichtige Rolle und lässt sich mittels einer Formel ermitteln. Hier zu rechnet man: (5x4x3) x der Körper-Rumpf-Länge.
Ein geeignetes Terrarium verfügt darüber hinaus über:
Heizmatten als Bodenheizung, Spotstrahler, sowie Luftungsschlitze und UV-Strahler. Eine Wasserschale, Sand, Pflanzen und ein Thermometer gehören auch zur Grundausstattung.
Temperatur und Lichtverhältnisse
Als optimale Temperatur für die Bartagame Haltung sollten 30°C bis 35°C angepeilt werden. Auch Spots, die einzelne Bereiche wie zum Beispiel einen Stein mit Wärme versorgen, darf es geben. Dabei kann die Temperatur schon mal an der Stelle auf 50 °C eingestellt werden.
Trotzdem sollte auch für ausreichend Belüftung gesorgt werden, Lüftungsschlitze für die ideale Zirkulation sollten vorhanden sein.
UV-Strahlung ist ebenfalls wichtig für das Wachstum und der Knochendichte der Tiere, die richtigen Strahler sind im Heimtierbedarf zu bekommen.
Mittels eines Thermometers lassen sich die Werte jederzeit überprüfen und bei Bedarf anpassen.
Korrekter Bodenbelag und Einrichtung
Damit sich die Bartagame wohlfühlen, muss auch der Bodenbelag stimmen. Sand und Lehm im Gemisch ist besonders gut geeignet. Es sollte mindestens 10 cm hoch sein. Auch Höhlen werden gerne genutzt, sowie Pflanzen, um sich zu verstecken.
Wurzeln und Äste befrieden den Drang zu Klettern. Auch einzelne, größere Steine, um sich zu sonnen sollten vorhanden sein.
Der Boden sollte nahezu täglich von Kot und Unrat befreit werden.
Was steht auf dem Speiseplan der Bartagame?
Bartagame gehören zu den Allesfressern, was jedoch nicht bedeutet, dass man ihnen auch alles geben darf. Unterschieden wird zwischen Jungtiere und ausgewachsene Bartagame.
Die jüngeren lehnen pflanzliche Nahrung meist ab und bevorzugen Fleisch. Dennoch sollte Grünfutter angeboten werden. Gerne darf daraus ein Spiel gemacht werden, in dem man das Gemüse mit einer Pinzette bewegt, um den Jagdtrieb zu wecken.
Ältere Artgenossen sollten mehr pflanzliche Nahrung als tierische zu sich nehmen.
Gerne Pflanzen mit einem Kalziumüberschuss. Bioprodukte enthalten wenig Pestizide und sollten vorwiegend verfüttert werden.
Das frisst deine Bartagame gern:
- Möhren
- Zucchini
- Rucola
- Brokkoli
- Kürbis
- Löwenzahn
- Klee
- Melone
- Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren
Idealerweise wird das Futter in Würfel geschnitten oder geraspelt.
Die tierische Ernährung kann aus Lebendfutter aus der Zoohandlung bestehen. Diese darf zwei bis viermal die Woche gereicht werden.
Tote Futtertiere, die Stunden später immer noch nicht gegessen wurden stellen eine Gesundheitsgefährdung dar und sollten entfernt werden.
Auch die Bereitstellung von Frischwasser sollte täglich erfolgen. Die Schale sollte ausreichend groß sein, da einige Tiere gern darin baden.
Die Sache mit der Winterruhe
In diesem Punkt sind sich viele bei der Bartagame Haltung uneinig: einige gönnen ihnen eine Winterruhe andere verzichten darauf. Ein Gang zum Tierarzt kann weiterhelfen: Ist das Tier gesund, ist gegen Winterruhe nichts einzuwenden.
Das Ganze soll sogar die Lebenserwartung steigern und Entwicklungsprobleme vorbeugen.
Die Winterruhe erfolgt folgendermaßen:
Innerhalb einiger Wochen werden die Beleuchtungszeit und Temperatur gedrosselt, um am Ende komplett ausgeschaltet zu werden. Die Temperatur sollte dann 17 bis 20 °C aufweisen. Auch die Fütterung wird komplett eingestellt.
Den Rest erledigen die Tiere von ganz allein: sie graben sich im Sand ein und bleiben dort ca. zwei Monate. Irgendwann kommen sie wieder heraus, oder man lockt sie mit dem langsamen Einschalten von Licht hervor.
Fazit: Bartagame Haltung und Pflege im Terrarium
Bartagame zu halten erfordert einiges an Vorbereitung und Wissen. Eine Anschaffung sollte daher niemals aus einem Impuls heraus entstehen. Wer sich dennoch darauf einlässt und gut vorbereitet, der hat künftig ein spannendes Reptil zu Hause, dass den Alltag durchaus bereichert.
- Au, Manfred (Autor)
Stand: 14.10.2024 / * = Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API