Der syrische Goldhamster

Unter den Haustieren gehören Syrische Goldhamster zu den Klassikern: Die kleinen Nagetiere sehen richtig drollig aus, benötigen nicht viel Platz und damit bleiben auch die Kosten überschaubar. Wenn diese Kleintiere meistens schon nach zwei Jahren wieder Geschichte sind, klingt es nach dem optimalen Haustier für das Kinderzimmer.

Genau deswegen ist es sinnvoll, sich nicht nur vom Zoo-Fachverkäufer beraten zu lassen, sondern selber zu recherchieren. Alle Hamster sind während der Dämmerung oder Nacht aktiv, wenn die Kinder bereits schlafen oder im Winter schon zur Schule gehen.

Könnten die Kinder ihre Goldhamster nicht zum Spielen aufwecken? Besser nicht, dieses ist für die Tiere purer Stress, der auf ihre Lebenserwartung geht. Die Tagruhe ist eigentlich nur dann zu unterbrechen, wenn es nicht anders geht, beispielsweise bei Tierarzt-Besuchen.

Außerdem sind alle Hamsterarten zum Schmusen oder Spielen ungeeignet. Sicherlich werden Goldhamster schnell zahm und lassen sich aus dem Käfig in den Laufstall setzen. Es handelt sich dennoch um Beobachtungstiere. Wer mit seinen Haustieren spielen möchte, sollte sich für Meerschweinchen, Kaninchen oder Hunde entscheiden, diese sind zugleich auch am Tag aktiv.

Demnach wären sämtliche Hamster eher etwas für Erwachsene, die spät ins Bett gehen und zum späten Abend noch etwas Zeit ausfüllen möchten.

Vom Versuchstier zum Haustier

Goldhamster beim Fressen

Die ersten Goldhamster in Menschenhand gehen auf Israel Aharoni zurück, der sie 1930 auf der Hochebene von Aleppo ausgrub. Er hat ein Weibchen mit elf Jungtieren gefangen, nur vier überlebten. Das Muttertier, drei Männchen und ein Weibchen sind also die Basis für Millionen Goldhamster. Erst ab 1971 flossen weitere vereinzelte Wildfänge in die Zuchten ein.

Aus Israel ging die Reise bereits ein Jahr später nach England, wo die ersten Goldhamster 1937 in private Hand abgegeben wurden. Schon ein Jahr später ging es in die USA. Von dort gelangten sie 1948 nach Deutschland, das ein neues Kernland für sie wurde.

Der Syrische Goldhamster verdankt seinen Namen einmal dem Ort und einmal der Färbung: Kopf und Rücken sind goldbraun mit dunklen Bereichen, zum Hals und Bauch ist das Fell eher silber-weiß. Inzwischen gibt es viele Zuchtrichtungen und viele davon vermutlich nur regional. Deswegen gibt es keine vollständige Liste der Zuchtformen.

  • Sehr beliebt sind Teddy-Goldhamster, die ein etwas längeres Fell aufweisen. Auch der Rex-Hamster hat längeres Fell, welches welliger ist.
  • Bei dem Schwarzen Goldhamster oder dem Creme-Goldhamster ist das Fell nicht länger, aber schwarz, beziehungsweise cremefarbig. Der Weißband-Goldhamster ist hingegen schwarz mit einem weißen Band, welches sich vom Rücken über den Bauch und den Vorderläufen zieht.

Es gibt viele weitere Zuchtformen mit kurzem oder langem Fell. Teils geht es um Färbung und Fellstruktur, teils aber auch um Färbung oder Fellstruktur. Bei den Schecken-Hamstern ist das Fell gescheckt oder gestreift, aber bei jedem Hamster wohl etwas anders. Dagegen sind Albinos immer reinweiß mit roten Augen.

Goldhamster nur einzeln halten

Goldhamster Haltung

Vor allem Tierschützer sind gegen Einzelhaltung und für genug Platz in der Tierhaltung. Nur, dass Goldhamster sich abgesehen der Paarungszeit gegenseitig umbringen werden. Alle Hamster sind von Natur aus gewohnt, dass es nicht viel Nahrung gibt. Außerdem vermehren sie sich unter guten Bedingungen rasend schnell, womit das natürliche Nahrungsangebot wieder an seine Grenzen stoßen muss.

Deswegen bilden sie instinktiv ein Revier und verteidigen dieses bis zum Tod gegen alle Artgenossen. Nur einige Zwerghamster vertragen sich, wenn sie bereits als Geschwister aufwachsen.

Das bedeutet, dass die Einzelhaltung für Goldhamster artgerecht ist, solange der Käfig gut eingerichtet wird und genug Platz bietet. Nur in einem riesigen Käfig könnten sie eigene Reviere bilden, womit sich mehrere Syrische Goldhamster vertragen könnten.

Mehr als zehn Jungtiere sind pro Weibchen normal und diese sind eventuell schon wieder tragend, bevor sie sich ein eigenes Revier suchen. Das bedeutet, dass durch diesen Effekt pro Weibchen mehrere 100 Nachkommen, Enkel und Urenkel pro Jahr möglich wären.

Wer die Geschlechter nicht exakt erkennt und trennt, hätte bei solch einem Riesengehege direkt das Problem, dass der Platz doch nicht reichen würde. Auch deswegen ist die Einzelhaltung zwingend erforderlich, da ein Kastrieren bei Goldhamstern unüblich ist.

Kaum einer würde bei der übersichtlichen Lebenserwartung Geld dafür ausgeben wollen.

Den Goldhamster beobachten

Im Vergleich zu einigen Zwerghamstern sind Goldhamster leicht zähmbar und weniger hektisch. Da sie am Gitter klettern und dann fallen können, sollte der Käfig nicht zu hoch oder mit Ebenen unterteilt sein. Dann sind Klettergelegenheiten wie alte Äste, ein gespanntes Seil oder Tunnel die perfekte Unterhaltung für den Hamster. Kleine Leckerchen, die ohnehin auf dem Speiseplan stehen, können an einem Baumwollfaden durch den Käfig hängen, damit das Tier etwas für sein Futter machen muss.

Auch Beschäftigungs-Spielzeug ist für Goldhamster sinnvoll. Wer geschickt mit der Technik ist, könnte sogar eine Webcam an der Außenseite installieren und auf das Sandbad oder eine andere Stelle im Käfig ausrichten.

Es ist zumindest interessant, seinen Goldhamster im Käfig zu beobachten, wenn dieser abwechslungsreich eingerichtet ist. Haben die Tiere genügend Bewegung, kann sogar auf das Laufrad verzichtet werden. Einige Goldhamster übertreiben es nämlich und in freier Natur würden sie auch immer nur ein Stück laufen und dann wieder schnuppern und graben.

Solange die Grundversorgung und Hygiene stimmen, sind die kleinen Nager zumindest nicht böse, wenn die Zeit mal für einige Tage knapp ist. Auch deswegen sind sie ideale Haustiere für beschäftigte Nachtmenschen.

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